Plastik im Gepäck: Die Abfall-Challenge

Das ist passiert, als wir unseren Abfall 24 Stunden lang mit uns herumgetragen haben.

Der Versuch, Umweltverschmutzung durch Plastik zu beenden, ist eine globale Herausforderung. Nach Angaben von Plastic Oceans werden jedes Jahr 10 Millionen Tonnen Plastik in unsere Gewässer gekippt. Es ist zwar wichtig, die Umweltverschmutzung durch Plastik auf dieser Makroebene zu betrachten, aber dadurch können wir uns oft auf persönlicher Ebene von dem Problem distanzieren. Wir müssen auf unseren eigenen Plastikmüll achten und ihn reduzieren, gleichzeitig aber auch Veränderungen in größerem Maßstab fordern. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, uns selbst herauszufordern.

Wir wollten testen, wie bewusst wir uns unseres Verbrauchs sind, indem wir einen ganzen Tag lang unseren Abfall mit uns herumtragen. Das heißt, dass wir 24 Stunden lang jeden Teebeutel, jede Eierschale, jede Verpackung und jedes Papiertaschentuch mit uns herumgetragen haben, um zu sehen, wie viel sich angesammelt hat und welche Materialien darin vorkommen. So lief die Challenge ab:

Abfall während des Lockdowns

Die Pandemie und die Lockdowns haben sich in vielerlei Hinsicht auf das ausgewirkt, was wir als „normal“ betrachten. Zu Beginn der Challenge stellte Sophie, unsere Digital Marketing Executive, die Frage:

Ich frage mich, ob wir außerhalb des Lockdowns mehr oder weniger Abfall sammeln würden?

Wie viele andere Menschen auf der ganzen Welt arbeiten wir derzeit von zu Hause aus, was sich wahrscheinlich auf die Menge des Abfalls ausgewirkt hat, den wir im Laufe des Tages gesammelt haben. Ohne den täglichen Kaffee auf dem Weg zur Arbeit, das Mittagessen unterwegs oder die Drinks nach der Arbeit hat unser heutiger Lebensstil wahrscheinlich zu einer gewissen Abfallreduzierung geführt. Aber durch Einwegmasken und die Tatsache, dass einige Cafés aufgrund der Pandemie keine wiederverwendbaren Kaffeebecher mehr annehmen können, hat unser Abfall möglicherweise auch zugenommen.

Das Plastik-Problem

Obwohl Plastik eine praktische und manchmal durchaus nützliche Ressource ist, hat es zu 381 Millionen Tonnen Abfall auf der ganzen Welt beigetragen. Die Tatsache, dass wir den ganzen Tag lang alle Verpackungen und Plastikfolien mit uns herumschleppen mussten, hat uns vor Augen geführt, wie viel von unserem täglichen Abfall aus Plastik besteht.

Sophie:

Das meiste, was ich mit mir herumtrage, ist aus Plastik, und vieles davon nicht einmal recycelbar. Ich esse heute Abend Reste als Abendessen, aber an einem Tag, an dem ich koche, würde ich wahrscheinlich noch mehr Plastik und auch Lebensmittelabfälle sammeln.

Abfall einer Person auf einem Tisch ausgebreitet

Nameya:

Obwohl ich nur einen einzigen Gegenstand aus Plastik hatte, habe ich darüber nachgedacht, was ich sonst noch für Plastikabfälle mit mir herumtragen würde, wenn wir uns nicht im Lockdown befinden würden. Essensverpackungen, Plastiktüten vom Einkaufen usw.

Es ist wichtig, sich die Wahrheit des Plastikrecyclings immer wieder ins Bewusstsein zu rufen, nämlich dass 91 % des Plastiks nicht recycelt wird. Obwohl Plastik seine Vorteile hat, hat es auch immense negative Auswirkungen auf unseren Planeten, insbesondere auf die Ozeane und die Lebewesen im Meer.

Periodenprodukte

Niemand von uns Teilnehmenden hatte während der Challenge seine Periode, daher trugen die Periodenprodukte nicht zu dem im Laufe des Tages gesammelten Abfall bei. Trotzdem haben wir über die Konsequenzen des Abfalls von Periodenprodukten nachgedacht.

Sophie sagt:

Die Challenge hat dazu geführt, dass ich noch erleichterter bin, bereits kompostierbare Periodenprodukte zu benutzen. So tragen diese nicht zu meinem Plastikverbrauch bei. Aber mal davon abgesehen, dass sie plastikfrei sind, war ich dennoch dankbar, dass ich sie nicht mit mir herumtragen musste.

Eine einzige Packung herkömmlicher Binden enthält das Äquivalent an Plastik von fünf Plastik-Einkaufstüten. Durch den Umstieg auf plastikfreie, natürliche Menstruationsprodukte sinkt diese Menge auf null. Die Binden von Natracare werden aus zertifizierter Bio-Baumwolle und nachhaltig gewonnenem Zellstoff hergestellt, ganz ohne Plastik.

Rückblick auf die Challenge

Man kann mit Sicherheit sagen, dass diese Herausforderung uns die Augen dafür geöffnet hat, wie viel Abfall wir tagtäglich verursachen können. Sie hat uns auch dazu ermutigt, in Zukunft mehr darauf zu achten, den Abfall proaktiv zu minimieren.

Sophie:

Das Herumtragen meines Mülls hat mich dazu gebracht, so wenig wie möglich anzusammeln, und das Fotografieren hat mich dazu gebracht, mich für den von mir produzierten Müll zu schämen. Die Wegwerfkultur, die wir haben, trennt uns so sehr von unserem Handeln und den Auswirkungen auf den Rest der Welt. Wenn es so einfach ist, etwas in einen Mülleimer zu werfen, fühlen wir uns von dem Müll, den wir verursacht haben, einfach wieder befreit.

Nameya:

Ich frage mich, ob ich mich unbewusst dafür entschieden habe, weniger zu benutzen, weil ich wusste, dass ich alles mit mir herumtragen muss. Ich habe zum Beispiel nur ein Wattestäbchen und ein Wattepad benutzt, weil ich wusste, dass ich damit herumlaufen muss. Dann fiel mir auf, wie wenig ich mit mir herumtrug und versuchte, mehr anzusammeln, um die Herausforderung größer zu machen. Dann fühlte ich mich allerdings schlecht, weil ich mehr Abfall produziert hab – es war ein echter Zwiespalt.

Abfall einer Person auf der Küchenarbeitsplatte

Unser lässiger Umgang mit dem täglichen Abfall schadet unserem Planeten, den Menschen und den Lebewesen, mit denen wir ihn teilen. Es gibt jedoch einige praktische und wirkungsvolle Möglichkeiten, wie wir achtsamer mit unserem Konsum und unserer Abfallproduktion umgehen können.

Abfallvermeidung, ein Tag nach dem anderen

Hier sind einige Wege, wie du die Plastikmüll zu Hause reduzieren kannst:

  • Verzichte an der Kasse auf Plastiktüten und kaufe stattdessen mit wiederverwendbaren Taschen ein.
  • Ersetze Plastik- und Alufolie durch wiederverwendbare Behälter und Lebensmittelverpackungen.
  • Bringe zu deinem nächsten Picknick mit Freund:innen wiederverwendbares Besteck mit.
  • Kaufe im Supermarkt loses Obst und Gemüse.
  • Lege zu Hause einen Kompost an oder achte auf das Verfallsdatum von Lebensmitteln, und plane Mahlzeiten im Voraus, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden.
  • Kaufe und verkaufe aus zweiter Hand! Plattformen wie Vinted sind ideal, um gebrauchte Artikel zu finden und ihnen ein neues Zuhause zu geben.
  • Steige auf plastikfreie Periodenprodukte um.
  • Recherchiere, wie elektronische Geräte, z. B. ein Handy, am besten recycelt werden können. Einige Geschäfte nehmen sie zurück und recyceln sie.
  • Rechnungen, Quittungen und Post wo möglich papierlos erledigen.
  • Wechsel zu einem grünen Energieversorger.

Was glaubst du, wie viel Abfall du in 24 Stunden sammeln würdest? Stelle dich dieser Herausforderung und teile deine Erfahrungen mit uns in den Kommentaren unten.

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