Tipps um Giftstoffe im Haushalt zu reduzieren

So schlimm es klingen mag: Unsere Wohnung ist voll von Chemikalien, Toxinen und Schadstoffen, die unsere Gesundheit beeinträchtigen können. Deshalb haben wir einen Leitfaden erstellt, mit dem du unerwünschte Chemikalien in deinem Zuhause aufspüren kannst.

Küche

Die Küche ist das Herz eines jeden Zuhauses. Sie ist jedoch auch ein zentraler Ort für Giftstoffe – sie finden sich z.B. in Ofen- und Fensterreinigern, aber auch häufig im Geschirrspülmittel.

Eine in der Küche oft vorkommende Chemikalie, Bisphenol A (auch BPA genannt), wird zur Herstellung von Kunststoffen und Harzen verwendet. BPA findet sich in Wasserflaschen und Beschichtungen von Lebensmitteldosen. Studien zufolge kann die BPA-Exposition die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und es wird mit Diabetes, bestimmten Krebsarten und Adipositas in Verbindung gebracht.

Um BPA zu vermeiden, kannst du grüne Alternativen zu deinen Lieblingsreinigungsprodukten kaufen. Achte auf wiederverwendbare Wasserflaschen und -behälter, die BPA-frei sind.

Badezimmer

Das Badezimmer ist die Heimat vieler Giftstoffe: gerade auch in Produkten, die wir täglich verwenden, finden sich Chemikalien. Flüchtige organische Verbindungen (VOCs) wie Aceton und Formaldehyd sind in konventionellen Schönheitsprodukten und Kosmetika wie Nagellackentferner, Parfüms oder Haarspray vorhanden. Die VOC-Exposition kann Schwindel, Hautirritationen oder Übelkeit verursachen und einige VOCs wurden mit Krebs in Verbindung gebracht.

Frauen stehen sogar vor noch mehr Problemen, wenn es um Menstruationsprodukte geht. Herkömmliche Tampons können fragwürdige Chemikalien enthalten, darunter Kunststoffe, Farbstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe, Duftstoffe und gentechnisch veränderte Organismen. Tampons werden oft aus gebleichter und verarbeiteter Viskose hergestellt, welche Dioxine und mit Pestiziden besprühte Baumwolle enthält. Dioxine sind krebserregend und wurden in der Vergangenheit mit Hormonstörungen und Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht.

Achte auf Bio-Optionen, z. B. Tampons aus 100 % Bio-Baumwolle, und Produkte ohne VOCs. Wenn du VOC-haltige Artikel verwenden musst, befolge die Anweisungen auf dem Etikett, achte auf eine gute Belüftung und kaufe und verwende stets nur kleinere Mengen.

Wohnzimmer

In Schränken, Sofas und Stühlen sind häufig Flammschutzmittel enthalten. Diese Substanzen können wiederum Chemikalien beinhalten, die mit Hormonstörungen, niedriger Spermienqualität und geringeren Geburtsgewichten bei Neugeborenen in Verbindung gebracht werden.

Auch Lufterfrischer und Teppichreiniger enthalten Giftstoffe, die schädlich sein können. Die meisten Lufterfrischer verwenden Aerosoltreibstoffe, sie können aber auch Formaldehyd und brennbare Erdöldestillate enthalten. Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass diese Chemikalien mit Krebs, Atemwegs- und Augenreizungen zusammenhängen. Teppichreiniger produzieren Dämpfe, die Schwindel, Müdigkeit und Appetitlosigkeit verursachen können und die in der Vergangenheit mit Leberschäden und Krebs in Verbindung gebracht wurden.

Um die Belastung zu verringern, sollten Möbel zuerst in einem gut belüfteten Bereich auslüften und beim Kauf von Reinigungsmitteln wählst du am besten stets die ökologische Variante. Suche Alternativen zu Aerosolsprays oder stelle Lufterfrischer aus Backpulver selber her.

In den Wänden

Bei der Betrachtung der gesundheitlichen Gefahren eines Zuhauses ist es sehr ratsam auch ins Innere der Wände zu schauen. Für Bewohner von Häusern, die vor 1980 gebaut wurden, können Asbest und Blei eine Bedrohung darstellen. Asbest ist ein faseriges Mineral, das einst in Dämmstoffen, Vinylböden und anderen Baustoffen enthalten war. Es wurde in der Vergangenheit mit mehreren Krebsarten in Verbindung gebracht, darunter asbestbedingter Lungenkrebs. Blei ist ein Schwermetall, das für die Herstellung von Rohren und Farben verwendet wurde und ähnlich gefährlich ist. Eine konzentrierte Exposition kann Kopfschmerzen, Gedächtnisverlust, Müdigkeit und Schwäche verursachen, während eine längere Bleiexposition zu verminderter Fruchtbarkeit, hohem Blutdruck und Nierenerkrankungen führen kann.

Teste deine Wohnung vor dem Umbau auf Blei und Asbest. Du kannst Blei-Tests für zu Hause sowohl für Farben als auch für Wasser kaufen, die Entfernung dieser gefährlichen Stoffe solltest du jedoch einem Fachmann überlassen. Asbest sollte nur von einem zugelassenen Prüfer geprüft und gehandhabt werden.

Garten und Garage

Toxine sind nicht auf das Innere eines Zuhauses beschränkt. Rasenflächen werden mit Herbiziden und Insektiziden behandelt, die krebserregende Chemikalien wie Dioxine, Benzol und Arsen enthalten können. Am einfachsten ist es, die Anweisungen auf dem Etikett zu befolgen, die Produkte sparsam zu verwenden und beim Umgang mit ihnen für einen angemessenen Schutz zu sorgen.

Handy an & Augen auf beim Einkauf!

Wir können den Kontakt mit einer Vielzahl von Chemikalien vermeiden, indem wir darauf achten, was wir kaufen und wie wir es verwenden. Nutze Apps wie ToxFox oder CodeCheck, um bei deinem Einkauf die sicherste ökologische Alternativen zu finden. Achte bei unvermeidbaren Toxinen darauf, wie sie gehandhabt und gelagert werden und wer Zugang zu ihnen hat.

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