Natracare x EcoHealth Alliance: Eine Erde, eine Gesundheit

2020 wurde von der weltweiten Pandemie beherrscht. Wege zu finden, wie wir unser Leben weiterführen und gleichzeitig andere Menschen schützen können, ist zu unserer neuen Normalität geworden. Diese Zeit war vollgepackt mit steilen Lernkurven und wertvollen Lektionen – eingschließlich der, dass wir unsere Außenbereiche wirklich zu schätzen gelernt haben und uns ihrer wichtigen Rolle bewusst geworden sind, die sie in der Erhaltung unserer mentalen Gesundheit spielen.

Im Verlauf dieser Pandemie hat Natracare gezielt nach einer Organisation gesucht, die daran arbeitet, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Unsere Partner bei der EcoHealth Alliance setzen sich nicht nur für den Naturschutz ein, sondern erforschen auch, wie die Natur zur Prävention und Minimierung von Krankheiten beitragen kann.

Wer ist die EcoHealth Alliance?

Die EcoHealth Alliance ist eine forschungsgeleitete gemeinnützige Organisation, die sich dafür einsetzt, Wildtiere, die Natur und die öffentliche Gesundheit vor der Ausbreitung von Krankheiten zu schützen.
Ihre Mission ist es, wissenschaftlich fundierte Lösungen zu entwickeln, die den Umweltschutz fördern und Pandemien verhindern.

Die EcoHealth Alliance erforscht, wie eine globale Umweltgesundheit erreicht werden kann und wie die Erkenntnisse nachhaltig in Gemeinden und an der Seite globaler politischer Entscheidungsträger umgesetzt werden können. Die EcoHealth Alliance verfolgt bei ihrer Arbeit ein ganzheitliches Konzept (OneHealth-Ansatz), und wir freuen uns sehr, dass wir ihr Projekt Forest Health Futures in Liberia unterstützen können, welches sich mit der Frage beschäftigt, wie die Natur und insbesondere Waldgebiete die Ausbreitung von Krankheiten wie COVID-19 stoppen können.

Frauen recherchieren an Laptops

Was ist der OneHealth-Ansatz?

Die Gesundheit der Menschheit, der Tierwelt und die der Umwelt sind alle miteinander verbunden. Und genau das ist der Grund, weshalb die EcoHealth Alliance einen OneHealth (dt.: Eine Gesundheit) Ansatz für ihre Arbeit entwickelt hat, der darauf ausgerichtet ist, die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur zu verstehen und dadurch beide schützen zu können.
75 % der neu auftretenden Infektionskrankheiten, einschließlich COVID-19, sind tierischen Ursprungs und über 40 % dieser können mit Landnutzungsänderungen in Verbindung gebracht werden.

Von Landnutzungsänderungen spricht man, wenn der Mensch die Art der Landnutzung verändert – zum Beispiel durch die Abholzung von Waldflächen für die Landwirtschaft oder für Wohnzwecke. Die EcoHealth Alliance arbeitet daran, ein besseres Verständnis dafür zu gewinnen, wie menschliche Interaktionen im Zusammenhang mit der Fragmentierung von Lebensräumen, der Abholzung von Wäldern und Landnutzungsänderungen das Verhalten von Krankheiten wie COVID-19 und Ebola beeinflussen können.

Wie trägt die Wiederaufforstung zur Vorbeugung von Krankheiten bei?

Auf den ersten Blick mag es so aussehen, als ob die Art und Weise, wie wir Land nutzen und die Ausbreitung von Krankheiten wie COVID-19 nichts miteinander zu tun hätten. Aber es gibt tatsächlich mehrere Möglichkeiten, wie die Pflege und Schaffung von mehr geschützten Waldflächen dazu beitragen kann, globale Pandemien zu verhindern. Die Aufforstung schützt Tiere und Menschen gleichzeitig – sie schafft physische Barrieren und Abstand zwischen den Lebensräumen von Mensch und Tier, verbessert die Luftqualität und fördert die biologische Vielfalt. Das Projekt Forest Health Futures der EcoHealth Alliance konzentriert sich auf diesen Aspekt.

Mann hält eine Fledermaus

Was ist das Forest Health Futures Projekt?

2019 startete die EcoHealth Alliance ihr globales Projekt Forest Health Futures in Liberia. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Auswirkungen von Infektionskrankheiten, ihre Folgen für die menschliche Gesundheit und die wirtschaftlichen Kosten für die Gemeinden zu minimieren. Um dies zu erreichen, soll ermittelt werden, wie die Umwandlung von Waldflächen in landwirtschaftliche Flächen das Risiko von Krankheitsausbrüchen erhöht. Ein weiteres Ziel des Projekts ist die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in dem Gebiet durch die nachhaltige und strategische Nutzung der natürlichen Ressourcen.

Um ein besseres Verständnis des lokalen Kontextes und der Prozesse zu erhalten, die für die Ausbreitung von Krankheiten verantwortlich sind, arbeitet die EcoHealth Alliance mit einer Vielzahl von liberianischen Akteuren zusammen. Durch die Beteiligung von Regierungen und gemeinnützigen Organisationen bis hin zu Gemeinden und Privatunternehmen wird ein ganzheitliches Verständnis für das Projekt geschaffen. Dadurch wird auch sichergestellt, dass die Ergebnisse des Projekts allen zugutekommen und die Gemeinschaft ein Interesse an der Erhaltung des Projektes hat.

Zu den angestrebten Ergebnissen des Forest Health Futures Projekts gehören:

  • Ein einheitlicher Datensatz, der vom liberianischen Gesundheitsministerium zusammengestellt wurde, sowie Karten, die aus Satellitenbildern erstellt wurden und die die Orte von Ausbrüchen von Infektionskrankheiten im Zusammenhang mit Landnutzungsänderungen aufzeigen.
  • Ein sozio-ökologisches Modell, welches die wirtschaftlichen Auswirkungen von durch Landnutzungsänderungen verursachten Infektionskrankheiten quantifiziert. Die Krankheiten von besonderem Interesse sind Malaria, Lassafieber und Krankheit X (derzeit unbekannte zoonotische Krankheiten, mit denen sich Menschen infizieren können).
  • Ein „Szenario-Planungsmodul“ zur Bewertung künftiger Landnutzungspläne unter Berücksichtigung verschiedener Prognosen für Rohstofferträge, Produktionsgewinne und Werte von Ökosystemleistungen.
  • Kapazitätsaufbau, Schulungsmaßnahmen und Instrumente zur Landnutzungsplanung, die von der EcoHealth Alliance in den Gemeinden entwickelt wurden, um den Einheimischen das Wissen und das Werkzeug mitzugeben, welches sie für den nachhaltigen Erfolg des Projekts benötigen.

Forschende untersuchen Tiere mithilfe eines Buches

EHA und COVID-19

Die Arbeit der EcoHealth Alliance ist heute wichtiger denn je. Sowohl die Pandemie als auch die Ebola-Epidemie von 2016 sind Beispiele für genau die Umstände, die ihre Arbeit verhindern soll. Die EcoHealth Alliance und Natracare hoffen, dass das Forest Health Futures Projekt einen Blueprint für das Verständnis und die Bewältigung von Krankheiten in bewaldeten Gebieten, die einer landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden, schaffen wird.

Hier erfahrt ihr mehr über die großartige Arbeit der EcoHealth Alliance.

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